Glocken

„Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“ – die Glocken der Auferstehungskirche

Sie läuten zu Sonntagen, sie erklingen zu Feiertagen und auch im Alltag ertönen sie: Die Glocken der Auferstehungskirche in Wissingen. Dem Tag und der Woche geben sie einen Rhythmus. Mit ihrem Klang erinnern die Glocken daran, dass wir unser Leben von Gott haben. Unsere Zeit liegt in seiner Hand. Der Ton der Glocken ruft dazu auf, Gott die Ehre zu geben und nach seinem Wort zu leben.

Zum Beginn des Tages morgens um 7:00 Uhr, in der Mittagszeit um 12:00 Uhr und abends um 18:00 Uhr, wenn das Tagwerk getan ist und Ruhe einkehren kann, erklingt die kleine Glocke. Täglich wiederkehrend lädt sie dazu ein, innezuhalten und an Gott zu denken. Es ist eine gute Tradition, dann wenigstens für einen Moment die Arbeit ruhen zu lassen und ein Vaterunser zu beten. Am Sonnabend stimmt das volle Geläut um 18:00 Uhr auf den Festtag ein. Ein Tag der Ruhe steht bevor. Dann loben die Glocken Gott mit ihrem Klang. Am Sonntagmorgen um 8:00 Uhr künden sie vom Festtag. Vor jedem Gottesdienst erklingen sie gemeinsam und rufen die Gemeinde zusammen. Und am 1. Januar begrüßen sie mit vollem Geläut um Mitternacht das neue Jahr.

Die Glocken begleiten auch den Lebensweg jedes Einzelnen: Sie läuten bei Taufe, Konfirmation und Hochzeit. Und wenn jemand gestorben ist und zu Grabe getragen wird, dann erinnert die große Totenglocke an den Menschen aus der Gemeinde und kündet von der Hoffnung, dass Lebende und Sterbende bei Gott geborgen sind.

Am 5. Oktober 1966 wurden die drei Wissinger Glocken in der Gießerei Otto in Bremen-Hemelingen gegossen. Auf ihrem bronzenen Klangkörper tragen sie die Anfangszeilen des Lutherliedes „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“ als Inschriften. Auf der mittleren Glocke, der Sonntagsglocke, die immer zum Gottesdienst ruft, sind, ganz ihrer Aufgabe entsprechend, die ersten Worte dieses Luther-Liedes zu lesen. „Beweis dein Macht, Herr Jesu Christ“, der Beginn der zweiten Strophe, ist das Motiv der tiefen Totenglocke. Sie bringt mit dem Wunsch die Auferstehungshoffnung beim Gedenken an die Verstorbenen zum Ausdruck. Die Bitte „Komm Heiliger Geist, du Tröster wert“ wird von der dritten Glocke, der hohen Betglocke, die z.B. beim Vaterunser erklingt, vorgetragen.

In ihrem Klang wurden die Glocken der Auferstehungskirche mit denen der benachbarten Herz-Jesu-Kirche abgestimmt. So fügt sich die tiefere Tonfolge es‘, f‘ und as‘ passend zu der höheren g‘, b‘ und c‘ der katholischen Kirche. So zeugen die Glocken von einem harmonischen Miteinander. Zusammen rufen sie alle Menschen zum Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft (Phil 4,7).